Religiöse Bräuche und Traditionen haben im Mittelmeerraum einen hohen Stellenwert
im Jahresablauf. Vor allem in Italien, wo die Kirche die zweite Heimat der Menschen
ist. Rund ums Jahr gibt es Feste zu Ehren von Heiligen und Schutzheiligen eines
Dorfes oder einer Gemeinde. Letztere werden oft überschwänglich und ausgelassen
gefeiert, ebenso die Kirchweihfeste.
Dazu kommen die großen, von tiefem religiösem Ernst geprägten, kirchlichen Feste
und Feiertage wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten. Besondere Bedeutung haben die
Karwoche und Ostern mit Kreuzigung, Tod und Auferstehung Christi. Sie werden oft
besonders intensiv gefeiert. An vielen Orten gibt es noch eine sog. “Via Crucis”,
einen Kreuzweg, der die Leiden des Gottessohnes symbolisiert.
Karwoche und Ostern sind dabei auch Schnittpunkt zwischen winterlicher Ruhe und
touristischer Saison, zwischen dem traditionellen Leben der Einheimischen und der
Hektik des Sommers. Am Gardasee ist das ein unvergessliches Ereignis. Vor allem
in Brenzone werden in dieser Zeit alte religiöse Traditionen von den Einheimischen
und den Gästen belebt. Das österliche Mysterium wird seit dem Mittelalter auf besondere
Weise zelebriert.
Die Feierlichkeiten beginnen am Gründonnerstag mit der traditionellen Fußwaschung
in allen Pfarrkirchen. Samstagabend und Sonntag wird das Osterfest gefeiert.
Eigentlicher Höhepunkt der gesamten Osterzeit ist die historische “Via Crucis” am
Karfreitag. Zwischen engen Gässchen und eindrucksvollen Plätzen mit charakteristischer
mittelalterlicher Architektur ersteht die Passion Christi wieder - in einer eindrucksvollen
Prozession mit “lebenden Bildern”. Beginn ist in der Pfarrkirche von Castelletto,
am Ufer des Gardasees.
Verschiedene Stationen der “Via Crucis” befinden sich im alten Zentrum von Castelletto.
Lichtspiele, kostümierte Figuren, Chorgesänge und der Fackelzug der Gläubigen prägen
dieses Ereignis. Alte Häuser und grüne Olivenbäume bilden eine großartige Kulisse
für die Darstellung des Leidensweges, deren geistliche und religiöse Intensität
jeder spürt.
Die Prozession auf der “Via Crucis” führt einen realen und ideellen Weg entlang.
Er verbindet das durch den Fremdenverkehr schon modernisierte Seeufer mit dem urwüchsigen
Hinterland. Die Prozession und damit die Karfreitagsfeier endet in Biasa, einem
kleinen, alten Dorf von Brenzone.
Nach alter Tradition gemäß feiern die Einwohner dieser Dörfer das Ende der Fastenzeit
und die Wiederkehr zum fröhlichen Leben. Sie gingen deshalb am Ostermontag alle
auf das Land zu einem Picknick im Freien, zum Singen, Spielen und Tanzen: Diese
Tradition stammt noch aus den heidnischen Frühlingsfeiern. Heute findet im mittelalterlichen
Dorf von Campo dann ein Fest statt. Die Menschen sitzen auf den Wiesen in den Olivenhainen.
Es gibt Spaghetti, Polenta mit hausgemachter Wurst und hartgekochten Eiern, dazu
guten Wein aus Bardolino.
Die Osterzeit und die Region Benzone sind ein Paradies für Freunde der Natur und
des alternativen Tourismus.
Informationen:
Associazione Pro Loco “Per Brenzone”
37010 Brenzone sul Garda (Vr)
Via XX Settembre, 8
Tel. +39 045 7420076
www.brenzone.it
E-Mail:
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